Am Sonntag morgen wollte ich dann meinen ersten Seifenblock ausformen. Die Form wieder in die Küche getragen und versucht zu stürzen... Das Ganze mit ordentlich Schmackes wiederholt. Mit meinem Gerummse inzwischen wahrscheinlich das ganze Haus geweckt (7:15 Uhr). Und es hat sich nix gerührt....
Das Ding in das Gefrierfach verfrachtet und ne gute Stunde unmotiviert vor mich hin gestrickt. Um 8:30 Uhr habe ichs dann nicht mehr ausgehalten. Die Form unter heiß Wasser gehalten, mir dabei die Finger verbrüht, durch gehäuftes auf den Tisch fallen lassen, versucht die Seife aus der Form zu locken. Mist, in einer Ecke hängt sie noch fest, mit einem Messer nachgeholfen, mich vor lauter Ungeduld fast selbst massakriert, mit wüsten Beschimpfungen dann endlich geschafft....:
Da liegt er: Mein erster selbst-hand-gesiedeter Seifenblock. Bin ziemlich stolz und von der Anstrengung naß geschwitzt.
Jetzt kam die Frage, was für einzelne Seifen daraus werden sollen... Egal, hauptsache aufschneiden und sie passen in die Hand. Mit geraden Linien hatte ich es eh noch nie.
Und was soll ich sagen: Sie ist genauso geworden, wie ich sie haben wollte. Schön marmoriert, sanft beduftet. Die Vanille vom Tee kommt nicht ganz so durch, dafür der Rotbuschtee schon ganz nett. Es sind kleine Luftbläschen in der Seife, aber keine Flüssigkeit, keine Kristalle, kein Pulver..... Absolut perfekt für die erste Seife.
Die einzelnen Stücke habe ich dann zwecks Trocknung und Reifung hochkant in einen mit Küchentüchern ausgelegten Karton gestellt. Die Reste vom Gerade-Schneiden-Versuch habe ich in kleine Stückchen geschnitten und locker in einen kleinen Karton gefüllt.
Ich bin begeistert. Ich weiß zwar nicht, wie ich die nächsten vier Wochen überstehen soll, aber das wird schon klappen...
Übrigens sollte es nach meiner Rechnung eine zu 8,9 % überfettete Seife sein. Wir haben in unserer Familie alle eher empfindliche, trockene Haut, zumindest an den Händen und dem Körper, von daher dachte ich, sollte sie schon etwas reichhaltiger sein.